Herzlich Willkommen zur Kindersprechstunde mit Kitahund Lulu
Kinder brauchen angemessene Möglichkeiten der Beteiligung im Alltag einer Kindertagesstätte. Ab sofort bieten wir deshalb wöchentlich für die Kinder unserer Kindertagesstätte eine Kindersprechstundeim Leitungsbüro an.
Unser neuer „Kindergartenhund Lulu“ wird die Kindersprechstunde begleiten. Lulu ist ein besonderer Hund. Er kann nicht nur die Hundesprache, sondern auch die Menschensprache. Er hat außerdem die Fähigkeit, ganz genau zuzuhören und sich in die Menschenkinder einzufühlen.
Die Kindersprechstunde dient den Kindern dazu, ihre Wünsche, Bedürfnisse, Ideen und Beschwerden an Kitahund Lulu und an Stephie oder Petra weiterzuleiten und mit ihrer eigenen Meinung etwas zu bewegen.
Die Kindersprechstunde findet in der ersten Woche am 19.04.2024 statt, die geplante Zeit ist immer von 9.30-11.30 Uhr. In dieser Zeit finden keine Elterngespräche, Mitarbeitergespräche und Telefonate statt, alle Störungen von Außen werden vermieden.
Die Kinder können einzeln, aber auch in Kleingruppen im Büro das Gespräch mit Lulu und Stephie oder Petra nutzen. Ihre Anregungen und Beschwerden werden in einem Protokoll festgehalten.
In einer ruhigen Atmosphäre ohne Zeitdruck können die Kinder „alles loswerden“, was sie bewegt und erhalten zeitnah ein Feedback über Veränderungen, Anschaffungen und weitere Vorgehensweisen.
Im Juni bieten wir zum Thema „Beschwerdemanagement für Kinder“ einen Elternabend an. Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie der Einladung, die in Kürze ausgehändigt wird, folgen würden.
Sollten Sie Fragen haben, sprechen Sie uns bitte an.
Lulu zieht in der Kita ein und erzählt ihre Geschichte
Hallo liebe Kinder! Es ist schön, dass ich heute bei euch sein darf. Ich bin Lulu, ich bin 3 Jahre alt und ich möchte euch meine Geschichte erzählen.
Stephie sagt, ich bin ein besonderer Hund, wenn sie das sagt, wird es wohl stimmen, denn ihr wisst ja, sie hat zuhause ganz viele Hunde.
In den ersten Jahren meines Lebens war eigentlich alles ganz schön. Ich hatte das Gefühl, die Menschen, bei denen ich leben durfte, hatten mich lieb. Ich hatte sie auf jeden Fall lieb, auch wenn ich die meiste Zeit draußen schlafen musste, denn sie mochten mich nicht so gerne im Haus haben. Ich versuchte, ihnen meinen Kummer mitzuteilen, fragte sie, warum ich nicht bei ihnen sein durfte, doch sie ließen nicht mit sich reden. Sie gaben mir Wasser und Futter und wenn sie mich manchmal streichelten, dann ging für mich die Sonne auf. Ganz oft stand ich an der Terrassentür, fragte, ob ich eintreten durfte, versprach, nichts kaputt oder dreckig zu machen, doch sie hörten mir nicht zu.
Irgendwann spürte ich, dass etwas komisch war. Nur noch ganz selten kamen sie zu mir in den Garten, kein liebes Wort und keine liebe Hand. Wie freute ich mich eines Morgens, dass wir einen Ausflug machen wollten. Ich sollte ins Auto einsteigen, ich war so glücklich. Ich hoffte so sehr, dass wir einen großen Spaziergang machen würden. Ich fragte sie, wo unsere Reise hin gehen sollte, doch sie antworteten nicht.
Als das Auto anhielt, durfte ich aussteigen. Das ließ ich mir nicht zweimal sagen, die Wiese am Waldrand roch so gut und ich fühlte mich, als würde ich ein großes Abenteuer erleben. Ich wartete auf meine Menschen, damit unser Spaziergang beginnen konnte, rief ihnen aufgeregt zu, wie toll ihre Überraschung war.
Doch nachdem ich meinen Kopf aus einem Mauseloch hob, waren meine Menschen ins Auto gestiegen und fuhren ohne mich fort. Ich versuchte noch, ihnen hinterher zu laufen, doch das Auto war schneller als ich.
Ich ging zurück an die Stelle, wo meine Menschen mich aus dem Auto ließen und wartete. Ich war mir sicher, dass sie zurückkamen, um mich wieder abzuholen. Ich wartete und wartete, ich hatte gar keine Lust mehr auf Abenteuer, wollte nicht am Gras riechen und nach Mäuschen suchen, ich wartete traurig auf die Rückkehr meiner Menschen. Irgendwann wurde ich müde und legte mich am Wegrand nieder.
Plötzlich stupste mich eine nasse Nase an. Erst dachte ich, es seien meine Menschen, die mich abholen wollten, aber als ich die Augen öffnete, sah ich in ein freundliches Hundegesicht. Sie wedelte mit ihrem Schwanz und lud mich ein, aufzustehen. Am Leinenende entdeckte ich noch einen Menschen, sie streichelte mich, so dass ich keine Angst haben musste. Mali hieß die nette Hundedame und Stephie der Zweibeiner.
Mali nahm sich ganz viel Zeit, damit ich ihr meine Geschichte erzählen konnte. Noch nie hörte mir jemand zu, noch nie durfte ich ausreden. Mein Herz wurde ganz warm, denn ich fühlte mich in Sicherheit.
Da Stephie mich nicht alleine in der Wiese zurücklassen wollte, nahm sie mich auf den Arm und trug mich bis zu einem großen Haus. Sie nannte dieses Haus „Kindergarten“. Wie staunte ich über den großen Garten, das helle und freundliche Haus und die Wärme, die sich in diesem Haus befand.
Und jetzt, jetzt bin ich hier, bei euch Kindern. Es fühlt sich so gut an bei euch zu sein. Stephie hat mich heute in den Turnraum begleitet und mir versichert, dass ihr mir nicht weh tut und ich keine Angst haben muss, wenn so viele Hände mich streicheln wollen. Meine Freundin Mali konnte heute leider nicht mitkommen, mit ihr unterhalte ich mich übrigens in der Hundesprache, Mali kann keine Menschensprache. Ich hingegen verstehe nicht nur die Sprache der Tiere, sondern auch die der Menschen. Stephie meinte, das sei ungewöhnlich, eine Gabe, was auch immer eine Gabe ist, es scheint besonders zu sein.
Danke liebe Lilu, dass du uns deine Geschichte erzählt hast. Es ist nicht so einfach, über traurige Gefühle zu sprechen, doch wenn man sie mit jemanden teilt, dann fühlt es sich oft so an, als wären sie gar nicht mehr so belastend. Das Gleiche habe ich schon erlebt, wenn ich tolle Ideen im Kopf hatte. Ich konnte sie Petra erzählen, sie fand meine Ideen auch gut und so überlegten wir gemeinsam, wie wir die Idee umsetzen konnten. Es ist ein wirklich schönes Gefühl, wenn ich mich Jemandem anvertrauen kann, der sich Zeit nimmt und versucht, mich zu verstehen.
Jetzt, wo du dein Zuhause verloren hast, wir dich kennenlernen durften, möchtest du nicht hier in der Kita wohnen? Du könntest bei mir im Büro sitzen und wir könnten zusammen den Kindern zuhören, wenn sie etwas bedrückt, wenn sie eine tolle Idee haben oder wenn sie von etwas Erlebten erzählen wollen.
Was haltet ihr davon? Soll Lilu bei uns bleiben?
Wir haben auch eine Überraschung für dich Lilu. Wir haben dir dein erstes eigenes Bett gekauft. Ich hoffe, es gefällt dir und du wirst von nun an in der Kita immer gut schlafen.
Herzlich Willkommen in unserer Kita liebe Lilu!