Kinder haben Rechte - ein Kinderleben lang
Den Weltkindertag feiern wir jeden Tag - dieses Jahr setzen wir ein Luftballonzeichen
Am 20. September ist traditionell Weltkindertag. Überall setzen sich Kinder in der Welt für ihre Kinderrechte ein, sie benötigen dafür Erwachsene, die sie dabei unterstützen.
Etwas nach dem eigentlichen Weltkindertag, dennoch nicht weniger engagiert, wurde unser Gartenzaun mit farbenfrohen Luftballons dekoriert, ein Zeichen für die Kinderwünsche dieser Welt.
Kinder brauchen faire Chancen, damit sie sich positiv entwickeln können. Kinder haben Visionen, wie ihre Welt ein sicherer Ort für alle Kinder sein kann und Kinder haben ein Mitspracherecht und das Recht, dass wir Erwachsene ihnen zuhören.
Träger und Kindertagesstätten sind dazu verpflichtet, ein Gewaltschutzkonzept zu entwickeln, anzuwenden und regelmäßig zu überprüfen. Für die Vorlage des Gewaltschutzkonzeptes wurde vom Hessischen Ministerium für Soziales und Integration eine Frist gesetzt.
Der Großteil des Konzeptes liegt in den meisten Einrichtungen schon vor, so ist das pädagogische Konzept eine inhaltliche Grundvoraussetzung für das Gewaltschutzkonzept. Um Kinder und Jugendliche vor Gefahren und Risiken zu schützen, reicht es aber in der Zukunft nicht, ein pädagogisches Konzept vorzulegen, sondern es wird gefordert, Gewaltprävention in Form von Gefahrenerkennung und deren Vermeidung, Selbstbehauptung sowie die Steigerung des Selbstbewusstseins in die inhaltliche Arbeit fest zu verankern.
Dies bedeutet für uns, den Umgang mit Gefahren und die Prävention nicht nur schriftlich zu fixieren, sondern täglich zu leben und Kinder so auf dem Weg zu selbstbestimmten Menschen zu unterstützen.
Im Rahmen des Gewaltschutzkonzeptes sprachen wir mit Kindern über ihre Rechte, wir entwickelten ein Beschwerdeverfahren für Kinder, Eltern und Mitarbeiter/innen und instalieren dieses fest in den Alltag. Wir stärken Kinder durch Präventionsmaßnahmen in ihrer Persönlichkeitsentwicklung und reflektieren unser Erzieher/innenverhalten im Umgang mit den Kindern ständig.
Die 10 Grundrechte der Kinder spielerisch mit den Kindern erarbeitet, hier gibt es einen Ausschnitt der ersten 5 Rechte
Die Bärengruppe beschäftigt sich momentan mit den "Kinderrechten". Im Abschlusskreis werden die Kinderrechte, die weltweit gelten, besprochen. Die Erwachsenen haben die große Aufgabe, dafür zu sorgen, dass die Rechte der Kinder auch ernst genommen und umgesetzt werden.
Recht 1: Wir Kinder haben ein Recht auf Fürsorge von unseren Eltern und auf bestmögliche Gesundheit
Im Gesprächskreis sprechen die Kinder angeregt über das Thema "Fürsorge" und was mit diesem Begriff gemeint ist.
- Unsere Eltern sorgen dafür, dass wir ein gesundes Frühstück mitbekommen, dass wir uns regelmäßig die Zähne putzen und dass wir bei Krankheit auch zum Arzt gehen dürfen.
- Wenn ich krank bin, dann muss ich nicht in die Kita, dann kümmern sich meine Eltern darum, dass ich schnell wieder gesund werde.
- Unsere Eltern achten auf die richtige Kleidung zu jeder Jahreszeit, so brauche ich im Winter immer eine warme Jacke und eine Mütze.
Recht 2: Wir Kinder haben ein Recht auf Gleichberechtigung
Mit den Krippenfiguren wird ein kleines Rollenspiel gespielt. Die Hirten, die keine teuren Geschenke wie die Könige dabei haben, dürfen auch zu Jesus in den Stall. Sie dürfen sich am Feuer wärmen, so wie es die reichen Könige tun.
- Auch wenn meine Eltern nicht so viel Geld haben, darf ich trotzdem an den Ausflügen in der Kita teilnehmen.
- Auch Kinder die im Rollstuhl sitzen, dürfen in Kita und Schule gehen. Die Erwachsenen sorgen dafür, dass auch Kinder mit Behinderung die gleichen Chancen bekommen.
Recht 3: Wir Kinder haben ein Recht auf Spiel und Freizeit
Im Gesprächskreis wird über die Kinder in den verschiedenen Ländern gesprochen und Bilder von arbeitenden Kindern gezeigt.
- In Deutschland und vielen anderen Ländern ist es verboten, dass Kinder arbeiten und wie Erwachsene Geld verdienen. Eine Spülmaschine ausräumen oder sein Zimmer aufräumen ist selbstverständlich auch schon Kindern erlaubt.
- Es gibt Länder, da müssen Kinder schon im Kindergartenalter schwere Arbeit tun. Sie dürfen nicht spielen, sondern müssen Geld verdienen, damit die Familie sich Essen kaufen kann. In diesen Ländern werden die Kinderrechte nicht eingehalten, obwohl sich auch hier die Erwachsenen daran halten müssten.
- Wenn wir Kinder schwer arbeiten, können wir krank und traurig werden, denn wir haben keine Zeit mehr für unsere Freunde und unser Körper tut weh vom Arbeiten.
Recht 4: Wir Kinder haben ein Recht auf Inklusion
Inklusion meint, dass alle Menschen auf unserer Welt akzeptiert werden, wie sie sind, mit oder ohne Behinderung. Die Menschen sollen so angenommen werden, Unterschiede sind dabei normal.
Kleines Rollenspiel mit Playmobilfiguren:
Die Kinder spielen auf dem Spielplatz, da kommt Paul hinzu. Paul kann nicht laufen, er sitzt in einem Rollstuhl. Es fragt die Kindergruppe, ob er mitspielen darf. Die Kinder antworten ihm, dass es nicht geht, da Paul nicht auf die Schaukel und die Rutschbahn kommt, weil er nicht dorthin laufen kann. Traurig schaut Paul den anderen Kindern beim Spiel zu. Da hat eines der Kinder eine Idee: wir helfen Paul, damit er auch schaukeln kann. Mit vereinten Kräften schieben sie Pauls Rollstuhl durch den Sand bis zur Schaukel, helfen im beim Aufstehen und halten die Schaukel fest, bis Paul sich auf den Schaukelsitz gezogen hat. Paul kann gar nicht genug vom Schaukeln bekommen, die anderen Kinder wechseln sich beim Anschupsen ab und Paul ist überglücklich, fast bis in den Himmel zu fliegen.
Recht 5: Wir Kinder haben ein Recht auf Privatsphäre
Brigite und Sabine spielen für die Kinder ein kleines Theaterstück.
Sabine möchte heute in der Gruppe ein Bilderbuch anschauen. Sie hat sich ihr Lieblingsbuch ausgesucht. Gerade hat sie es sich auf dem Sessel gemütlich gemacht, da kommt Brigite dazu und fordert Sabine auf, Platz auf dem Sessel zu machen, damit sie das Bilderbuch mit anschauen kann. Sabine möchte das Bilderbuch gerne alleine schauen und bietet Brigite an, es ihr zu geben, wenn sie sich alle Bilder angeschaut hat, doch Brigite ist wütend, sie möchte das Buch aber jetzt mit Sabine zusammen anschauen. Irgendwann versteht Brigite, dass das Drängeln keinen Erfolg hat und Sabine jetzt ein bisschen Zeit für sich braucht. Sie geht auf den Bauteppich und spielt mit den anderen Kindern. Sabine kann in Ruhe das Lieblingsbilderbuch anschauen.